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Südostbahn

KürzelSOB
BahntypNormalbahn
Betriebseröffnung1890-01-01
Daten vorhandenja

Daten

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Allgemeine Bemerkungen

Die Kommentare sind bewusst kurz gehalten. Sie dienen in erster Linie dem Zweck, gewisse Daten oder auch Datenlücken verständlicher zu machen, wobei das Hauptaugenmerk auf die Finanzzahlen fällt. Primäre Quelle bilden die Eisenbahnstatistik respektive die dortigen «Bemerkungen betreffend die einzelnen Bahnunternehmungen», die jeweils am Schluss der Bände stehen. Auf weitere Quellen- oder Literaturangaben wird verzichtet, obwohl solche teilweise mit eingeflossen sind. Die Kommentare sind der Einfachheit halber grundsätzlich in der Vergangenheitsform verfasst. Es heisst also beispielsweise: Bahn X «war» eine Aktiengesellschaft, auch wenn dies noch heute der Fall sein sollte.

Kommentar

Die SOB wurde auf den 1. Januar 1890 eröffnet und gehörte einer Aktiengesellschaft, die auf diesen Zeitpunkt durch Kauf die Wädenswil–Einsiedeln-Bahn (WE) und die Zürichsee–Gotthardbahn (ZGB, Strecke Rapperswil–Pfäffikon) übernahm. Die durchgehende SOB-Stammlinie Pfäffikon–Biberbrücke–Arth-Goldau mit der Verzweigung Biberbrücke–Einsiedeln wurde 1891 in Betrieb genommen. Die SOB pflegte verschiedene Nischenmärkte, im Personenverkehr etwa Sonderangebote für Pilger nach Einsiedeln, im Güterverkehr Torf- und Natureistransporte ab dem Rothenthurmer Hochmoor. Die Haupteinnahmequelle bildete der Personentransport.

Auf einem wirklich soliden Finanzfundament stand jedoch die SOB im gesamten Untersuchungszeitraum nicht. Die durchwegs positiven Betriebsergebnisse reichten zwar meistens, aber nicht immer aus, um den Zinspflichten nachzukommen. Bei der Betriebssubvention 1891 von 240'000 Franken handelte es sich um Zinsschulden, die in Übereinkunft mit den Gläubigern im Jahr 1892 durch die Abgabe von Prioritätsaktien abgegolten wurden. In der Statistik ist dieser Betrag in der Reihe «Zuschüsse aus dem Amortisations- und Baufonds» eingestellt. Die Kapitalbasis wurde reorganisiert, indem man vom alten Aktienkapital von 5 Mio. Franken 1.5 Mio. Franken annullierte und zu Abschreibungszwecken verwendete. Gleichzeitig wurden neu für 3.5 Mio. Franken die oben genannten Proritätsaktien ausgegeben. Trotz dem damit vollzogenen Schuldenabbau und der Erhöhung des (un- oder minim verzinsten) Eigenkapitals blieb die Lage prekär. Verschärft durch die Krise des Ersten Weltkriegs, musste die SOB im Jahr 1920 schliesslich Schuldennachlass beantragen. Gemäss vertraglicher Übereinkunft musste der Wert der Stammaktien um 90 Prozent, derjenige der Prioritätsaktien um 30 Prozent herabgesetzt werden. Ausstehende Anleihenzinsen von 600'000 Franken wurden erneut mit der Ausgabe von Prioritätsaktien ausgeglichen. Das mit diesen Massnahmen freigesetzte Kapital diente der Bereinigung der Bilanz und der Bildung von Reserven.

Netzstrategisch wichtig für die SOB war die Eröffnung des von den SBB gebauten Rickentunnels 1910 (Wattwil–Uznach), womit eine Anbindung an das Toggenburg und weiter bis nach St. Gallen und Romanshorn entstand. 1947 führte die SOB gemeinsam mit der Bodensee–Toggenburg-Bahn (BT) den sogenannten «Voralpenexpress» ein, der via Rapperswil und Arth-Goldau durchgehende Züge von Romanshorn nach Luzern anbot. Mit der Elektrifikation 1939 wurde der Dampflokbestand durch Triebwagen ersetzt.

2002 fusionierten die SOB und die BT zur neuen Schweizerischen Südostbahn (Kürzel unverändert SOB).

Erwähnungen

Diese Bahn wird auch in den Kommentaren folgender Bahnen erwähnt:

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