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Locarno–Madonna del Sasso

KürzelFLMS
BahntypStandseilbahn
Betriebseröffnung1906-03-01
Daten vorhandenja

Daten

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Allgemeine Bemerkungen

Die Kommentare sind bewusst kurz gehalten. Sie dienen in erster Linie dem Zweck, gewisse Daten oder auch Datenlücken verständlicher zu machen, wobei das Hauptaugenmerk auf die Finanzzahlen fällt. Primäre Quelle bilden die Eisenbahnstatistik respektive die dortigen «Bemerkungen betreffend die einzelnen Bahnunternehmungen», die jeweils am Schluss der Bände stehen. Auf weitere Quellen- oder Literaturangaben wird verzichtet, obwohl solche teilweise mit eingeflossen sind. Die Kommentare sind der Einfachheit halber grundsätzlich in der Vergangenheitsform verfasst. Es heisst also beispielsweise: Bahn X «war» eine Aktiengesellschaft, auch wenn dies noch heute der Fall sein sollte.

Kommentar

Die 1906 in Betrieb gesetzte FLMS war von Beginn an elektrifiziert (Drehstrom) und Eigentum einer Aktiengesellschaft. Als Konzessionsinhaber fungierte der Tessiner Bahnförderer und Stadtpräsident von Locarno Francesco Balli. Den Bau besorgte die Firma Von Roll AG Bern. An zentraler Lage nahe Bahnhof und Schifflände im aufstrebenden Fremdenort Locarno situiert, hatte die FLMS nicht nur touristische Funktionen als Ausflugsbahn, sondern sie erschloss mit der Endstation Orselina auch die Quartiere oberhalb des Stadtkerns. Das Kloster Madonna del Sasso war überdies eine viel besuchte Pilgerstätte. Die FLMS verkehrte ganzjährig. Bei 52 der insgesamt 100 angebotenen Plätze pro Wagen handelte es sich um Stehplätze.

Die FLMS war finanziell erfolgreich und erzielte durchwegs positive Betriebsergebnisse. In den meisten Jahren konnte sie eine Dividende ausrichten, die jedoch die Marke von 5.5 Prozent des Aktienkapitalwerts nie überschritt. Im Gegensatz zu vielen anderen Standseilbahnen bleib sie auch von den Kriegsauswirkungen nach 1914 weitgehend verschont. Der Reiseverkehr nahm zwar vorübergehend merklich ab, zog aber rasch wieder an. 1920 wies die FLMS die höchsten Passagierzahlen und das beste Jahresergebnis seit dem Betriebsstart aus. Passivsaldi musste die FLMS nie vortragen. Die schwebenden Schulden hielten sich 1920 mit knapp 34'000 Franken im Rahmen.

Die Baukosten der zweischienigen FLMS lagen mit 585'800 Franken pro Bahnkilometer (Stand 1920) über dem Durchschnitt. 85 Meter ihrer Strecke wurden in einem Tunnel geführt und 168 Meter auf Brücken, von welchen die längste 125 Meter mass. Grösster Kostenpunkt war der Unterbau, der 41 Prozent der Gesamtaufwendungen ausmachte. Mit einem Anteil von 11 Prozent klar überdurchschnittlich schlug ferner der Landerwerb zu Buche. Die Kosten des Rollmaterials berechnete die FLMS ab 1911 anders als zuvor, indem fortan die Ausgaben für das Drahtseil und die Seiltragrollen sowie für die mechanischen und elektrischen Einrichtungen im Gesamtbetrag von rund 38'000 Franken separat ausgewiesen wurden.

Erwähnungen

Diese Bahn wird in keinen anderen Kommentaren erwähnt.

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