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Zugerbergbahn

KürzelZBB
BahntypStandseilbahn
Betriebseröffnung1907-05-14
Daten vorhandenja

Daten

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Allgemeine Bemerkungen

Die Kommentare sind bewusst kurz gehalten. Sie dienen in erster Linie dem Zweck, gewisse Daten oder auch Datenlücken verständlicher zu machen, wobei das Hauptaugenmerk auf die Finanzzahlen fällt. Primäre Quelle bilden die Eisenbahnstatistik respektive die dortigen «Bemerkungen betreffend die einzelnen Bahnunternehmungen», die jeweils am Schluss der Bände stehen. Auf weitere Quellen- oder Literaturangaben wird verzichtet, obwohl solche teilweise mit eingeflossen sind. Die Kommentare sind der Einfachheit halber grundsätzlich in der Vergangenheitsform verfasst. Es heisst also beispielsweise: Bahn X «war» eine Aktiengesellschaft, auch wenn dies noch heute der Fall sein sollte.

Kommentar

Die 1907 eröffnete und von Beginn an elektrifizierte (Drehstrom; ab 1970 Gleichstrom) Standseilbahn gehörte der Aktiengesellschaft «Zuger Berg- und Strassenbahn» (ZBB). Die ZBB hatte keine Anleihen. Das Kapital stammte vor allem von Privaten und einer Bank in Zürich. Die Standseilbahn bildete lediglich einen Teil des Gesamtunternehmens ZBB, in dessen Besitz auch die Tramlinie Zug–Schönegg war. Die Statistik wies die Bilanz sowie die Gewinn- und Verlustrechnung der Standseilbahn nicht gesondert aus. Sie sind in den Zahlen zur Strassenbahn inbegriffen. Die Betriebsergebnisse der Standseilbahn flossen in die Gewinn- und Verlustrechnung der Trambahn als «Roherträge von Nebengeschäften» ein. Die Standseilbahn führte ausserhalb der Stadt Zug mit Anschluss an das Tram von Schönegg auf den Zugerberg, der ein beliebtes Ausflugsziel war und wo sich das Kurhaus «Schönfels» und das Hotel «Felsenegg» befanden. Beide Etablissemente unterstützten die ZBB mit jährlich je 1000 Franken Betriebssubventionen (die Betriebssubventionen sind in der Gewinn- und Verlustrechnung der Trambahn erfasst). Den Bau der Seilbahn übertrug man den Firmen Von Roll AG Bern und Bell Maschinenfabrik AG Kriens. Die Seilbahn verkehrte ganzjährig. Bei 60 der insgesamt 100 Plätze pro Wagen handelte es sich um Stehplätze.

Aufgrund der finanziellen Verflechtungen zwischen Tram- und Seilbahn sind zu Letzterer nur beschränkte Aussagen möglich. Das Passagieraufkommen der Seilbahn bewegte sich ohne klare Trends etwa zwischen 30'000 bis 40'000 Personen jährlich. Ab 1917 stiegen die Einnahmen insbesondere auch aus dem Güterverkehr rapide an, was sich trotz gleichzeitig zunehmender Betriebskosten entsprechend positiv auf die Rechnungsergebnisse auswirkte. Diese lagen aber zuvor auf einem unbefriedigenden Niveau und genügten bis 1912 kaum, den Gesamtaufwand einschliesslich der Zinsen zu decken.

Die Baukosten der zweischienigen, ausschliesslich auf Dämmen und in Einschnitten geführten Seilbahn waren mit 227'000 Franken pro Bahnkilometer ausserordentlich tief. Sie wäre damit die mit Abstand billigste Anlage ihrer Art in der Schweiz gewesen, doch ist nicht ganz klar, in welchem Mass allenfalls gewisse Aufwendungen – etwa für die elektrischen Einrichtungen oder für den Hochbau – der Trambahn zugeschlagen wurden. Ebenso sind die Angaben zu den Rollmaterialkosten mit Fragen behaftet respektive inkonsistent. Gewisse Posten – mechanische und elektrische Einrichtungen, Drahtseil, Seiltragrollen, Telefon und Signale – flossen offensichtlich mehrmals unterschiedlich in die Rechnung ein. So wurden die oben genannten Einzelbereiche im Gesamtbetrag von 28'040 Franken ab 1915 den Rollmaterialkosten subsummiert, zuvor – 1911 bis 1914 – jedoch nicht. Ähnlich, aber in umgekehrter Richtung, verhielt es sich wiederum 1910. Unter Berücksichtigung solcher rein bilanztechnischen Mutationen blieben die Aufwendungen für das Rollmaterial ungefähr konstant.

Die ZBB ging im Mai 1959 in der neu gegründeten Gesellschaft «Zuger Bergbahn und Bus» (Kürzel ebenfalls ZBB) auf. Der Betrieb der Tramlinie wurde gleichzeitig eingestellt.

Vergleiche auch den Kommentar zur Trambahn Zug–Schönegg (ZBB).

Erwähnungen

Diese Bahn wird auch in den Kommentaren folgender Bahnen erwähnt:

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