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Schaffhauser Strassenbahn

KürzelSchSt
BahntypTrambahn
Betriebseröffnung1901-05-11
MutiertAb 1966-09-24 Verkehrsbetriebe Stadt Schaffhausen
Daten vorhandenja

Daten

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Allgemeine Bemerkungen

Die Kommentare sind bewusst kurz gehalten. Sie dienen in erster Linie dem Zweck, gewisse Daten oder auch Datenlücken verständlicher zu machen, wobei das Hauptaugenmerk auf die Finanzzahlen fällt. Primäre Quelle bilden die Eisenbahnstatistik respektive die dortigen «Bemerkungen betreffend die einzelnen Bahnunternehmungen», die jeweils am Schluss der Bände stehen. Auf weitere Quellen- oder Literaturangaben wird verzichtet, obwohl solche teilweise mit eingeflossen sind. Die Kommentare sind der Einfachheit halber grundsätzlich in der Vergangenheitsform verfasst. Es heisst also beispielsweise: Bahn X «war» eine Aktiengesellschaft, auch wenn dies noch heute der Fall sein sollte.

Kommentar

Die 1901 eröffnete und von Beginn an elektrifizierte SchSt war Eigentum der Gemeinde Schaffhausen. Die Statistik behandelte das von der Stadt auf die SchSt verwendete Kapital als Aktienkapital, abgeführte Gewinne als Dividenden. Die SchSt führte vom SBB-Bahnhof nach Neuhausen mit der Verzweigung Obertor–Breite. 1905 kam die Verlängerung Scheidegg–Rheinhof hinzu, deren Betrieb ab 1908 die Strassenbahn Schaffhausen–Schleitheim (StSS) übernahm. Entsprechend verkürzte sich die Betriebslänge der SchSt. 1911 und 1913 schliesslich folgten die Strecken Bahnhof–Ebnat und Adler–Birch («Mühlethallinie»). 4114 Meter oder 52 Prozent des Gesamtnetzes waren 1920 doppelspurig. Die Erhöhung des Anlagekapitals sowie der Baukosten nach 1910 sind im Zusammenhang mit den genannten Erweiterungen zu sehen. Schwebende Schulden hatte die SchSt im ganzen beobachteten Zeitraum praktisch keine. Dafür stand in der Bilanz bei den Passiven eine nicht näher spezifizierte «rückzahlbare Subvention» von 290'163 Franken.

Die Betriebsergebnisse der StSch waren von Anfang an bis 1913 stets im positiven Bereich. Das Gros der Überschüsse floss in die Stadtkasse. Gemessen am Anlagekapital waren diese Beträge nicht berauschend, aber solid. Die Zahl der Reisenden stieg Jahr für Jahr kontinuierlich auf 1.4 Mio. Personen 1913 an. Zudem gewann auch der anfangs bedeutungslose Güterverkehr ab 1911 an Gewicht. Der Beginn des Weltkriegs 1914 stellte jedoch einen Wendepunkt dar. Die Erträge brachen ein, und erstmals schrieb die SchSt rote Zahlen. Die Verluste hatte die öffentliche Hand zu tragen (in der Datenbank als «Betriebssubvention» erfasst). Schon 1916 schien es wieder aufwärtszugehen, doch der Schein trog. Zwar zogen der Personen- und ebenso der Güterverkehr wieder stark an, aber die Mehreinnahmen blieben deutlich hinter dem Ausgabenwachstum zurück. Zwischen 1917 und 1920 verdreifachte sich der Betriebsaufwand annähernd. 1920 resultierte aus dem Transportgeschäft ein Defizit von fast 100'000 Franken.

Die Baukosten der SchSt bezifferten sich 1920 auf über 1.9 Mio. Franken oder auf hohe 214'700 Franken pro Bahnkilometer. Grösster Kostenfaktor war das Rollmaterial, das fast 35 Prozent des Gesamtaufwands ausmachte. Dahinter folgten der Ober- und der Unterbau mit je 21 respektive knapp 16 Prozent. Allerdings gilt es bei der SchSt zu beachten, dass ein in der Statistik nicht näher quantifizierter Teil der Baukosten von der Strassenbahn Schaffhausen–Schleitheim (StSS) bestritten wurde, die Streckenabschnitte des SchSt-Netzes nutzte beziehungsweise betrieb. Die StSS ist in der Statistik als Schmalspurbahn eingeteilt. Bemerkenswert ist schliesslich, dass 1920 in der Bilanz der SchSt bei den Aktiven in der Rubrik «unvollendete Bauobjekte» der beachtliche Betrag von 366'000 Franken stand. Die StSch tätigte somit erhebliche weitere Investitionen, die 1920 noch nicht auf dem Baukonto erschienen.

1966 ging die SchSt in den neu gegründeten Verkehrsbetrieben der Stadt Schaffhausen (VBSch) auf. 1970 wurde der Trambetrieb eingestellt.

Erwähnungen

Diese Bahn wird auch in den Kommentaren folgender Bahnen erwähnt:

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