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Sierre–Montana-Vermala

KürzelSMV
BahntypStandseilbahn
Betriebseröffnung1911-09-28
Daten vorhandenja

Daten

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Allgemeine Bemerkungen

Die Kommentare sind bewusst kurz gehalten. Sie dienen in erster Linie dem Zweck, gewisse Daten oder auch Datenlücken verständlicher zu machen, wobei das Hauptaugenmerk auf die Finanzzahlen fällt. Primäre Quelle bilden die Eisenbahnstatistik respektive die dortigen «Bemerkungen betreffend die einzelnen Bahnunternehmungen», die jeweils am Schluss der Bände stehen. Auf weitere Quellen- oder Literaturangaben wird verzichtet, obwohl solche teilweise mit eingeflossen sind. Die Kommentare sind der Einfachheit halber grundsätzlich in der Vergangenheitsform verfasst. Es heisst also beispielsweise: Bahn X «war» eine Aktiengesellschaft, auch wenn dies noch heute der Fall sein sollte.

Kommentar

Die 1911 eröffnete und von Beginn an elektrifizierte (Drehstrom; ab 1959 Gleichstrom) SMV gehörte einer Aktiengesellschaft. Sie bestand aus zwei Sektionen, nämlich Sierre–St. Maurice-de-Laques (2331 Meter Länge) und St. Maurice-de-Laques–Montana-Vermala (1808 Meter). Mit einer Gesamtstrecke von 4139 Metern handelte es sich um die längste Standseilbahn in der Schweiz. Gleiches gilt für die erste Sektion der SMV mit 2331 Metern, sofern man Sektionen als Einzelanlagen betrachtet. Die SMV bediente sieben Stationen. Sie erschloss unter anderem die aufstrebenden Fremden- und Kurorte Montana und Vermala mit ihren zahlreichen Hotels. Mit dem Bau beauftragt war die Firma Von Roll AG Bern. Die SMV verkehrte ganzjährig. Bei 120 der insgesamt 200 angebotenen Plätze pro Wagen handelte es sich um Stehplätze.

Die SMV war eine der ganz wenigen Standseilbahnen der Schweiz, die mit Gütertransporten etwa gleich viel oder mitunter sogar mehr verdienten als mit dem Personenverkehr. Der Kriegsausbruch 1914 beeinträchtigte den Geschäftsgang der SMV nicht. Ihre Betriebsergebnisse blieben stets im positiven Bereich und stiegen 1919/20 sogar auf vorher nicht erreichte Spitzenwerte an. Passivsaldi musste die SMV nie vortragen. Die gemessen am beachtlichen Anlagekapital von 1.75 Mio. Franken geringfügigen schwebenden Schulden betrugen 1920 46'000 Franken. Allerdings war die Zinslast der SMV gross. Mit Ausnahme der Lausanne–Ouchy-Bahn (LO) zahlte keine andere Seilbahn einen so hohen Betrag für Anleihenszinsen wie die SMV.

Die zweischienige, fast vollständig auf Dämmen und in Einschnitten errichtete SMV war mit Baukosten von total 1.77 Mio. Franken die drittteuerste Standseilbahn der Schweiz. Pro Bahnkilometer bezifferten sich die Aufwendungen jedoch lediglich auf moderate 415'000 Franken (Stand 1920). Den Hauptposten machte mit fast 1.1 Mio. Franken oder gut 60 Prozent der Gesamtaufwendungen der Unterbau aus. Bei den Rollmaterialkosten entfielen 13'227 Franken auf die vier Güterwagen.

1997 wurden die beiden Sektionen der SMV vereinigt, woraus die längste Standseilbahn der Welt entstand.

Erwähnungen

Diese Bahn wird auch in den Kommentaren folgender Bahnen erwähnt:

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